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Vom Jojo in die Balance

Den Jojo-Effekt kennen viele im Bezug auf das Gewicht. Doch der Jojo-Effekt greift in vielen Lebensbereichen.

Das beobachte ich immer wieder. Ich selbst merke, dass der Jojo immer kleinere Ausschläge bekommt, was sicherlich etwas mit meiner Lebensmitte zu tun hat. Mit Lebensreife und dazu gewonnener innerer Balance.

Ich versuche mich mal wieder im Zeichnen: ,-)

Menschen, besonders Frauen, die eine lange Diätkarriere mit viel auf und ab hinter sich haben, leben oft nach folgendem Prinzip:

 

"Alles oder nichts!"

 

Das bedeutet: Nur wenn ich alles schaffe, dann bin ich großartig und nahezu perfekt. Somit eben auch wertvoll und liebenswert. Schaffe ich aber nicht alles, kann also nicht meinen perfekten Vorstellungen entsprechen, dann bin ich minderwertig oder "kann gar nichts" oder bin ein Versager. 

 

Richtig. Hier fehlt die Mitte.

 

Im Endeffekt sind beide Bereiche, der obere und der untere, vollkommen unrealistische Illusionen. Die beide so nicht stimmen.

Niemand befindet sich in diesem oberen Bereich. Selbst, wenn ein Mensch in irgend etwas herausragend gut ist, hat auch dieser Mensch Bereiche in denen das nicht zutrifft. Somit relativiert sich auch ein herausragendes Talent wieder. Viele Menschen können einiges ein bisschen gut und einiges ein bisschen schlecht. So wie ein unterschiedlich zusammengestellter Blumenstrauß, aus unendlich vielen Blumen. Jeder Strauß ist irgendwie schön, irgendwie anders. Aber auch unvergleichbar, weil er viel zu einzigartig ist.

 

Die langweilige Wahrheit ist: Wir sind alle stinknormal durchschnittlich. So ungerne das manche Menschen auch hören.

 

Mal sind wir je nach Tagesform oder auch Lebensbereich im Durchschnitt höher angesiedelt und mal niedriger.

Aber wir sind nie über allem stehend grandios und auch nie unterdurchschnittlich minderwertig. Sondern immer noch in der Mitte, mit leichten Schwankungen. 

 

Diese großartigen Bilder die wir anstreben, sind natürlich nicht schlecht. Sie geben uns ein positive Richtung vor. Sie geben uns vor wie wir gerne wären. Außerdem können sie Hinweise sein, auf Bereiche in den wir vielleicht wirklich besonders viel Talent haben. Hier kommt es nun darauf an, genau das auf uns anzupassen.

Das ist dann ein konstruktiver Umgang mit Idealen. Meiner Meinung nach.

 

Der Gewichtsjojo kann übrigens direkt körperlich eine zu starre Haltung uns selbst gegenüber widerspiegeln. Hier fehlt die Mitte. Erst werden irgendwelchen Idealbildern entsprechende starre Ernährungsregeln befolgt. Anschließend kommt unwillkürlich das nicht mehr Durchhalten und somit erste Fehler. Dies führt dann nicht selten zur Selbstabwertung. Also zum direkten Abrutschen in die Minderwertigkeit. Dort bleiben manche dann auch irgendwann hängen. Aus gutem Grund: Es fehlt die Kraft sich wieder aufzurichten.

 

Das ist ein Schwanken zwischen zwei Extremen und selbstverständlich sehr kräfteraubend. Die riesige wunderschöne weite Mitte wird dabei gar nicht aufgesucht. 

Dies wäre aber genau der Ort, wo soviel Selbstentfaltung und Gestaltung möglich ist.

 

Frage dich doch mal, in welchen Bereichen du dieses extreme Schwanken hast? Das kann in allen Lebensbereichen vorkommen. Als Mutter vielleicht, unter dem Prinzip "gute Mutter" und "schlechte Mutter", statt einfach nur normal? Oder im Beruf? 

 

Wo Licht ist, ist auch immer Schatten und genau diese Mischung macht einen lebendiges schönes Leben aus. 

 

Es lohnt sich, sich diesem Ort Schrittchen für Schrittchen zu nähern, ihn ab und zu zu besuchen. Um vielleicht irgendwann ganz dort zu bleiben.

 

Alles Gute für dich! 💚

 

Britta

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