
Diese Inspiration, die mein Leben bereichert und mich überhaupt (auch in schwierigen Zeiten) wieder ins Tun bringt, stammt von einer alten Dame.
Diese Dame hat mich unglaublich beeindruckt. Ich wusste dass sie sehr krank ist und den größten Teil ihres Tages im Bett verbringt und zu ihrem Alltag das Erdulden von Schmerzen gehört.
Diese Dame hatte ihr Leben lang ein bescheidenes Leben geführt, als Hausfrau und Mutter, ohne viel Schnickschnack. Das schreibe ich, um zu verdeutlichen, dass es sich bei dieser Dame um einen absolut durchschnittlichen Menschen handelte. Ich war sehr überrascht, als ich diese Dame besuchte, da ich nach den Vorerzählungen eine komplett andere Vorstellung hatte, als das, was ich dann tatsächlich vorfand.
Diese Frau strahlte so sehr, dass ich von der ersten Sekunde beeindruckt war von dieser unglaublichen Herzlichkeit und Liebe, die von ihr ausgingen. Das gesamte Zimmer war erfüllt von solch einer positiven Kraft.
Ich hatte tatsächlich ein armes leidendes Opfer erwartet, was ich zu meiner Schande gestehen muss.
Diese Frau, die da im Bett lag, gab mir soviel Inspiration, das ich mit einem Gefühl der Freude und vollkommen energiegeladen dieses Zimmer wieder verließ und mich diese Begegnung bis heute nachhaltig beeindruckt hat.
In dieser Frau, die kein grandioser öffentlicher Mensch war, sondern in ihrem Krankenzimmer lag, habe ich ein Vorbild gesehen. Ich war damals jung (23 Jahre) und dachte: So will ich auch einmal leuchten.
Sie konnte durch einen Schlaganfall kaum sprechen, aber zeigte mir ein wunderschönes "Mantra", was sie sich einmal aufgeschrieben hatte und was sie täglich auf ihrem Nachttisch liegend begleitete.
Darin ging es um das HEUTE. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Nur noch an die wichtigsten und markierten Auszüge:
⭐ Nur HEUTE schaffe ich es trotz Schmerzen glücklich zu sein.
Nur HEUTE schenke ich meine Aufmerksamkeit nur dem, was Freude in mein Leben bringt.
Nur HEUTE schaffe ich es, alles zu achten wofür ich dankbar bin.
Nur HEUTE schenke ich Menschen, trotz meiner Schmerzen, meine Liebe.
Nur HEUTE mache ich aus diesem Tag das Beste.
Nur HEUTE, gestalte ich genauso viel, wie in meiner Kraft liegt.
Nur HEUTE halte ich durch und bin der Mensch, der ich sein will.
Nur HEUTE siege ich über meine Angst. ⭐
Die positive Wirkkraft dieser Frau hat in jedem Fall dazu geführt, dass ich bis HEUTE an diese Begegnung denke. Obwohl sie bereits lange tot ist.
Ich möchte nun aber dazu kommen, warum es so wichtig ist im HIER und JETZT ins Tun zu kommen und warum darin die Freude an der Veränderung liegt.
Pläne sind natürlich auch wichtig bzw. unsere langfristigen Ziele. Wir wollen ja schließlich wissen, wo wir hinwollen. In diesen Plänen werden unsere Werte und Wünsche (insofern es unsere eigenen Pläne sind) deutlich. Dennoch sind langfristige Ziele nur ein Kompass. Sie zeigen uns noch nicht, wie wir handeln müssen, um dorthin zu kommen.
Ich mache mal ein fiktives Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine.
Manche Menschen habe bei ihren Gesundheitzielen eine grandiose Vorstellung von sich selbst vor Augen, wenn sie daran denken, was sie mit dem verbesserten Gesundheitsverhalten erreichen wollen.
Hier ist natürlich zum Einen wichtig, warum will ich das überhaupt erreichen? Hier gilt es solange zu hinterfragen, bis man am eigene Kernziel ist. Das ist der eine Aspekt. Somit können grandiose Zukunftsziele sehr viel Hinweise auf eigen Werte und das was einem Wichtig ist, liefern.
Jetzt kann diese langfristige Zielvorstellung aber auch zu Hilflosigkeit und Demotivation führen.
Da können zum Beispiel Gedanken auftreten wie:
"Wie soll ich denn das jemals schaffen!?" oder wir fühlen uns gar minderwertig, weil wir so gar nicht diesem Wunschbild entsprechen.
Aus diesem Grund plädiere ich dafür, nur kurz zu überlegen, was ich haben will und dann sofort zurück ins heute zu gehen. Das also wieder loszulassen.
Im Hier und Heute gilt es sich zu überlegen, was müsste ich konkret heute tun, um dahin zu kommen?
Das hat jetzt ganz viele Vorteile:
1.Ich habe sofort messbare Erfolge. Am Ende des Tages kann ich Resümee ziehen, ob ich das getan habe, was ich ab heute tun wollte. Das sollte übrigens unbedingt sichtbar gemacht werden. Zum Beispiel kann ich eine Münze für solch einen Tag in ein Glas werfen oder ich tracke einfach kurz das Ergebnis am Ende des Tages. (z.B. Tagebuch, Mobiltelefon, Bullet Journal,...)
Dadurch wird dann sichtbar, dass ich durch "ins Tun kommen" immer nur gewinne.
Ist am Ende der Woche zum Beispiel nur eine einzige Münze im Glas, habe ich mehr getan, als hätte ich gar nicht erst angefangen. Mein TUN wird also sichtbar. Neues Verhalten wird übrigens durch die Häufigkeit des TUNS verfestigt. Deshalb ist es sowieso irrelevant wie oft ich es nicht getan habe, sondern wie oft ich es angewendet habe. Deshalb gibt es auch bei der Verhaltensänderung kein Versagen, sondern immer nur gewinnen. Der Weg dauert vielleicht länger. Aber das ist wohl unwesentlich.
2. Der nächste sehr motivierende Aspekt - diese Erfahrung mache ich immer wieder- ist diese kurze Zeitspanne.
Stell dir mal vor, du möchtest eine Zuckerfrei-Challenge durchführen. Sich morgens zu sagen:
Nur heute schaffe ich es auf Zucker zu verzichten, ob ich das morgen nicht schaffe ist irrelevant, macht doch die Hürde sehr klein. Mich motiviert das sehr, denn ich weiß, das kann ich schaffen bzw. ich kann morgen wieder von Neuem anfangen. Und dann hat man plötzlich 5 Tage die Woche geschafft. Ohne anzufangen wären es 0 Tage.
Diese Ergebnis ist dann auch sofort messbar und sichtbar. Wohingegen zum Beispiel langfristige Gesundheitsziele mit einem Tag Verhaltensänderung nicht erreichbar sind.
Falls du dich zum Beispiel zu einem Workout an einem Tag motiviert hast, solltest du hier auf jeden Fall dem Gefühl danach intensive Aufmerksamkeit schenken. Das kann sehr großartig sein (sonst ist das Workout meist nicht das Richtige). Dieses Gefühl würde ich am Abend auf jeden Fall irgendwie festhalten. Vielleicht in einem Tracker, den du bereits nutzt.
3. Die Kraft des HEUTE hat in diesem Zusammenhang noch einen Vorteil:
Du kommst zurück in die Kontrolle. Du hast nur das Hier und Jetzt und das ist auch gut so. Der heutige Tag ist überschaubar und du weiß ganz genau, was du zu tun hast. Wochen- oder Monatsziele lassen uns schnell in Grübelkreisläufe abdriften. Das kostet Energie, die wir im Hier und Jetzt dann nicht mehr zur Verfügung haben.
Durch diese Grübelkreisläufe entsteht dann auch häufig das Gefühl: Das ist ja alles viel zu viel.
Die Enge und Struktur eines Tages - so widersprüchlich sich das liest- macht frei. Macht den Kopf frei und bringt uns ins TUN.
Ich kenne solche Gedanken bei langfristigen Vorhabe sehr gut. Hier ein kurzer Grübelkreislauf:
"Eine Woche zuckerfrei... Wie plane ich das jetzt?"
"Ob ich das wohl durchhalte?"
"Am Wochenende ist doch das Fest. Das muss ich mit einplanen!"
"Freitags ist immer so stressig, hoffentlich denke ich dann an mein Vorhaben!"
"Sollte ich Freitag vielleicht aussparen?"
"Oder passt vielleicht dann diese Woche gar nicht?"
"Ohje, das ist wirklich alles irgendwie kompliziert."
"Gar nicht so leicht so etwas umzusetzen"
Vielleicht sollte ich das noch einmal neu durchdenken?"
usw.
Und so geht das Denken immer wieder weiter und eigentlich sind das fast alles unnötige Gedanken, die sich immer weiter stricken und irgendwann haben wir dann das Gefühl, dass alles total kompliziert und viel ist. Denn desto weiter wir in die Zukunft denken, desto mehr müssen wir beachten. Und so können natürlich plötzlich ganz viele Blockaden auftauchen, die vielleicht in der Realität nie eintreten. Aber unser Kopf beschäftigt sich schon einmal damit.
Dieses Verzetteln kostet Energie. Es ist ja schön, dass wir denken und planen können. Aber wenn man das mal aufgeschrieben sieht, sieht man auch in welchen Unsinn tagtäglich unsere Energie fließt.
Das Hier und Heute und auch das im Hier und Jetzt zu planen bzw. den Durchführungszeitraum zu beschränken gibt uns Kontrolle und Fokus.
Hier und Heute können wir uns bereits genauso verhalten, wie die Person die wir zukünftig sein wollen.
Ich finde die Zielausrichtung dabei sehr schön. Denke ich an die Zukunft, sind meine Ziele ergebnisorientiert und somit auch beschränkt. Messe ich mich an meinem Tun und dem was ich heute umgesetzt habe, also wie ich als die Person, die ich sein will gehandelt habe, dann ist mein Ziel mein Handeln.
Und dieses Ziel ist unendlich erweiterbar, bis zum Lebensende kann ich so handeln, wie es meinem Ideal von mir selbst entspricht!
Ich hoffe, ich konnte dir eine bisschen Motivation schenken. Starte doch genau jetzt und plane deinen Tag aktiv nach deinen Vorstellungen und Werten, ohne Druck, so wie es eben gerade jetzt in deiner Situation möglich ist!
Alles Gute für dich!
Britta 💚
P.S.: Lustig ist mein T-Shirt auf der Startseite. Ob ich das unterbewusst gewählt habe? ;-)
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