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Eine Beziehung fürs Leben

Unser Körper. Für viele ein schwieriges Thema. Was ist unser Körper für uns? Eine ewige Baustelle? Eine Belastung? Ein Objekt, was optimiert wird? Ich denke es gibt unzählige Sichtweisen auf den eigenen Körper.

Wir erlernen oftmals von klein auf, dass unser Körper bewertet wird. Besonders Frauen lernen bereits in jungen Jahren, dass ihr Körper ein Objekt ist, was von außen bewertet wird.

 

Eine gute Beziehung zum eigenen Körper aufzubauen, wird dadurch, meiner Meinung nach, erschwert. Anstatt uns mit unserem Körper zu verbinden, steht er im Scheinwerferlicht und wir lernen von außen auf ihn zu schauen. Immer unter der Maßgabe, wie wird mein Körper von außen bewertet?

Doch schaue ich stets von außen auf meinen Körper und verliere mich darin: Wie wird mein Körper durch andere bewertet, entgeht mir die für mich wichtige Sichtweise: Wie nehme ich, mit meinem Körper, die Welt wahr?

Merkst du diesen Gedankenswitch? Bei dem einen Punkt bin ich nah bei mir und bei dem anderen ist mein Körper ein Objekt und wird bewertet und ich bin im Außen.

So wird uns auch leider oft Liebe und Verbindung beigebracht. Ich werde als liebenswert durch andere bewertet, wenn mein äußeres Erscheinungsbild ansprechend ist.

 

Aber ist es wirklich diese leere Hülle, die uns anziehend für andere macht? Kann eine Hülle alleine attraktiv sein?

Ist es wirklich möglich sich mit dieser Sichtweise tief und innig zu verbinden?

Wie verbunden bin ich in einer Beziehung noch mit mir selbst, die stark auf Äußerlichkeiten basiert, die ich zu erfüllen habe? Ist das wirklich die Art von Liebe und Verbundenheit, die ich suche?

 

Ich finde es absolut okay, wenn Menschen Freude daran haben, ihr äußeres Erscheinungsbild zu optimieren. Ich hege und pflege meinen Körper auch gerne und habe auch Freude daran ihn zu verschönern. So wie ich es mit meinem Garten und meinem Haus ebenfalls handhabe.

Aus Wertschätzung mir selbst und auch anderen gegenüber, wozu eine zumindest gepflegtes Äußeres dazu gehört.

 

Ich denke das Entscheidende ist immer die eigene Motivation dahinter. Dient es meiner Lebensfreude und ist es liebevolle Selbstzuwendung oder presse ich mich in eine Bewertungsschablone, die mir von außen vorgegeben wird? Oder versuche ich etwas darzustellen, was ich nicht bin, und mache mich zum Sklaven der Bewertung durch andere? Kann ich mit Makeln leben oder versuche ich eine perfekte Fassade darzustellen?

Das ist auch eine interessante Erfahrung, die ich im Laufe meines Lebens immer mehr machen durfte. Durch die stärke Verbindung zu mir selbst, weiß ich, dass man definitiv nicht alles an sich selbst schön oder gut finden muss und dennoch ist es möglich auch das zu lieben. So ähnlich wie bei der Beziehung zu geliebten Menschen: Niemand ist perfekt und dennoch lieben wir die die wir lieben ganzheitlich. Ich denke niemand findet es liebevoll und wertschätzend permanent auf Schwächen gezoomt zu werden. Das ist auf Dauer toxisch und so auch für unseren eigenen Körper, wenn wir ihn so betrachten.

 

Richtig traurig wird das Ganze dann, wenn Menschen permanent negativen Bewertungen ausgeliefert sind. Irgendwann entsteht das Bild: Ich bin einfach nur eine hässlicher Körper?

Ich kenne Menschen, die sich tatsächlich in keinem Spiegel mehr betrachten können und in einem extremen Selbsthass leben, weil sie sich so schlecht fühlen.
Durch die ständige negative Bewertung von außen, geht der Blick dafür verloren, was diese Hülle Körper füllt.

Wir sind so viel mehr und nehmen es nicht mehr wahr.

Jetzt denkst du dir vielleicht: Ja. Großartig. Und jetzt?

Ich weiß, dass wir, besonders wenn wir uns im Selbsthass befinden, nicht von jetzt auf gleich in einen Zustand „Ich liebe mich jetzt einfach selbst“,  gelangen können.

Ich vergleiche das gerne mit einer Beziehung. Eine Beziehung aufzubauen, braucht Zeit.

Zudem liebevolle Zuwendung und Kommunikation.

Ich empfehle dir aus diesem Grund ein paar Übungen, die ich sehr hilfreich finde, um immer wieder den Perspektivwechsel hinzubekommen und meine innere positive Wahrnehmung zu verstärken.

Hier habe bitte Geduld. Denke an eine Beziehung, die sich aufbauen muss. Schritt für Schritt. Übungen kommen einem anfangs seltsam vor. Doch durch das sich wiederholende Tun, wirst du irgendwann feststellen, dass Veränderungen eintreten.

 

 

Es geht darum von diesem Zustand: „Wie bewertet die Welt mich?“, …

 

 

... in den Zustand: Wie nehme ich die Welt wahr zu gelangen.

 

 "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." – Hermann Hesse

 

In den nächsten Artikeln, werde ich dir ein paar Übungen vorschlagen, die dich dabei unterstützen die Beziehung zu dir selbst und deinem Körper wieder zu stärken oder auch ganz neu zu entdecken.

Die Übungen:

Die Fünf-Sinne-Übung

Mit wem vergleiche ich mich denn da?

Den Körper von innen spüren

 

Alles Liebe!

Britta 💚

 

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